Nordic Walking oder gehen mit 2 Stöcken?

Wer ist noch nicht strammen Spaziergängern begegnet, die sportlich zwei Stöcke geschwungen haben?Viele vermeintliche"Nordic Walker" nehmen einfach die Stöcke in die Hand und laufen damit los. Das hat aber nichts mit dem korrekten Bewegungsablauf zu tun, der Nordic Walking kennzeichnet.

Richtiges Nordic Walking orientiert sich zunächst an der ursprünglichen Alltagsmotorik des Menschen und an der natürlichen Kreuzkoordination beim Gehen: linkes Bein - rechter Arm und umgekehrt!

Zunächst sollte man sich mit der richtigen Ausrüstung vertraut machen:Die Stocklänge muss genau auf die Körpergröße abgestimmt werden.Als Faustregel kann gelten:Körpergröße mal 0, 66 ergibt die maximale Stocklänge.Auch die Schlaufe muss sitzen und zwar so, dass der Stock bei nach hintem gestreckten Arm und geöffneter hand eine direkte Verlängerung des Arms bildet.

Die als ALFA-Technik bezeichnete Nordic-Walking -Bewegung setzt genau hier an und verstärkt diesen Bewegungsablauf.Die vier Buchstaben der ALFA-technik stehen dabei für grundlegende Bewegungsmerkmale:

A:aufrechte Körperposition- dabei geht es um die aktive Aufrichtung des gesamten Körpers. Jede Vorlage mit gekipptem Becken ist zu vermeiden und der Blick ist nach vorne gerichtet.

L: langer Arm- der offenkundigste Unterschied, der den geher mit Stöcken vom Walker unterscheidet.Bei einer guten Nordic-Walking-Technik wird der Arm aus der Schulter heraus nach vorne und hinten bewegt.Das Anwinkeln der Arme im Ellbogengelenk ist falsch und führt langfristig zur Überlastung.Die Schrittlänge passt sich langsam der Arnbewegung an.

F: das bedeutet flacher Stock. In verbindung mit dem langen Arm wird der Stock in einem flachen Winkel auf den Boden aufgesetzt.Nur so bietet der Stock die optimale Kombination aus Stütze und Sportgerät.

A:das letzte A symbolisiert den angepassten Schritt. Arme und Rumpf bestimmen die Bewegungsintensität.Die Schrittweite ergibt sich aus einer gut koordinierten Gesamtbewegung. Angepasste Schritte gelingen aber nur mit aktiver Fuß-und Beinarbeit, wobei der ganze Fuß aktiv abgerollt wird!

Bevor man losmarschiert ist, ist ein Aufwärmtraining angesagt, damit die Muskeln elastischer werden.Auch Dehnungsübungen fördern die Flexibilität von Bändern, Muskeln und Sehnen und die Durchblutung wird verbessert.

Nordic Walking ist mittlerweile in den Reigen der anerkannten Präventionskonzepte aufgenommen worden.Das bedeutet, dass alle gesetzlichen Krankenkassen bei der teilnahme an einem Nordic-Walking-Kurs mindestens 80% der Kurskosten im Rahmen der Gesundheitsvorsorge übernehmen.Manche Kassen, wie z.B.die AOK bieten auch eigenen Kurse an.

Auf keinem fall sollte man als Ungeübter versuchen , sich die Technik selbst anzueignen.Ein guter Trainer vermittelt Technik und Fertigkeiten und motiviert vor allem bei der Stange zu bleiben.  Denn es macht Spass Fortschritte zu machen und die Ausdauer und Koordination zu verbessern. Viele Trainer bieten neben Gruppentraining auch Einzeltraining an, was Nordic Walking auf eine sehr intensive Art und Weise dem Interessierten vermittelt.

Wer an Nordic-Walking interessiert ist, der findet über die Homepage www.dnv-online.de Trainer und Trainingsmöglickkeiten.Der Thieme-Verlag  hat außerdem einen aktuellen Gesundheitsführer herausgegeben, wo die AOK Bayern alle Routen der 21 Parcours in Bayern vorstellt:

"Nordic Walking.100Laufstrecken in Bayern" TRIAS Verlag 2008