Ausdauersport gegen Diabetes-Spätschäden
Vor allem jugendliche Diabetiker vom Typ-1-Diabetes
profitieren von regelmäßigen sportlichen Aktivitäten. Häufige
Folgeschäden wie Nervenschädigungen, Nierenerkrankungen und die
gefürchtete Retinopathie treten signifikant seltener auf, als
bei Sportmuffeln! Einzelne, sportlich aktive Diabetiker haben sogar nach
jahrzehnte- langer Krankheit keine Mikroangiopathien, die zu o.g.Erkrankungen
führen, entwickelt. Aber auch ältere Typ-2-Diabetiker profitieren
von regelmäßiger Bewegung:die Insuliempfindlichkeit steigt und
die Blutzuckereinstellung bessert sich.
Allerdings müssen vor Beginn einer
körperlichen Belastung einige Regeln beachtet werden:
Insulin-pflichtige Diabetiker:
Für diese Gruppe sind vor allem Ausdauersportarten
zu empfehlen. Kraft- und Kampfsportarten sind völlig ungeeignet.
Vor Beginn der Belastung muß der
Patient eine aktuelle Blutzuckerbestimmung durchführen. Bei Werten
über 300 mg/dl muß auf Sport verzichtet werden.
Vor einem einstündigem Training sollten
zusätzlich zwei Broteinheiten gegessen werden, da es leichter zu einer
Unterzuckerung kommen kann. Da Betroffene solche Unterzucker-Zustände
erst spät bemerken sind gefährliche Sportarten wie Klettern,
Surfen, Wildwassersportarten, Extremschisport etc. zu vermeiden.
Insulin soll stets in die Bauchdecke gespritzt
werden, damit es langsam resorbiert werden kann.
Wanderer, Jogger, Skilangläufer müssen
ihre Füße aufmerksam kontrollieren. Bereits kleinere Verletzungen
oder Druckstellen können bei Neuropathie zu schwer heilenden Geschwüren
führen.
Keinen Sport betreiben
sollen jedoch folgende Gruppen:
Diabetiker mit schlecht eingestellten
Blutzuckerwerten
Patienten mit bereits manifesten Folgeschäden
wie Retinopathie und Neuropathie
Patienten, die nichtselektive Beta-Blocker
einnehmen
Hinweis:Ab
dem 23.12.1999 gibt es die Zeitschrift Diabetesjournal
neu
Sie bietet jungen
und älteren Diabetikern jeden Monat Tipps und Hilfen für ein
aktives Leben ohne Einschränkungen.In jeder Ausgabe finden die Leser
einen mehrseitigen Ernährungsteil mit Informationen und Rezepten.
Das Magazin bietet auch Rechtsberatung und Hotlines, und in der "Sprechstunde"
werden Leserfragen von Experten beantwortet.Das Diabetes-Journal erscheint
jeweils am dritten Freitag des Monats und kostet 6,50 DM.