Brennnessel- verkanntes Heilkraut

Sie zählt zu bekanntesten "Unkräutern" , ist überall verbreitet, steht allen Menschen kostenlos zur Verfügung, und doch schätzen sie die meisten Menschen nicht. Denn die glasartigen Brennhaare der Blätter brechen bei leichter Berührung ab und spritzen, wie eine Injektionsnadel, Toxalbumine und Histamine bei Kontakt unter die Haut und provozieren Schmerz und Entzündung, ähnlich wie bei einer Verbrennung. Deshalb wird die gesunderhaltende Wirkung der Brennessel nicht wahr genommen oder häufig unterschätzt.

Die positive Wirkung der Brennessel war aber schon Hildegard von Bingen hinlänglich bekannt: Brennessel als Tee oder Pflanzensaft ist ein wichtiges Heilmittel zur Behandlung von Erkrankungen und Entzündungen der Harnwege, bei Nierenentzündung, Wassersucht, Nieren- und Harngrießbildung, ja selbst Nierensteine konnten schon erfolgreich mit der Nessel behandelt werden.
Die stuhlgangfördernde Wirkung dieser Pflanze bringt Schlacken zum Abgang, der Stoffwechsel wird angeregt, Bleichsucht und Blutarmut positiv beeinflusst und schließlich stärkt die Nessel die Widerstandskraft gegen Anfälligkeiten, wie die Neigung zu Erkältungen oder zu rheumatischen und gichtischen Erkrankungen. Die blutstillende Wirkung der Brennessel vermag die Behandlung von Blutbrechen, Bluthusten und Blutharnen aber auch eine zu starke Monatsperiode günstig zu unterstützen.

Der frische Presssaft oder Salat aus jungen Blättern ist eine wirkungsvolle Frühjahrskur, die uns hilft, die alljährliche Niedergeschlagenheit und Übermüdung zu überwinden.
Die Verwendung der Brennessel als Heilpflanze ist in der Volksmedizin verschiedener Länder weit verbreitet, da sie allen kostenlos zur Verfügung steht.
Russische Medizin schätzte die Pflanze bereits im 17.Jhd. als ein wirksames blutstillendes Mittel und ein Mittel zur Wundheilung. Ebenfalls fand Brennessel ihre Verwendung bei Lebererkrankungen, Nierensteinen, Atemwegserkrankungen.

Übrigens kann die Brennessel sehr gut als leckerer Spinatersatz verwendet. Die Zubereitung ist gleich wie bei Blattspinat.Um die Frischen , zarten oberen Blätter zu pflücken, empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen. Vor der Zubereitung werden die  Brennessel  mit heissem Wasser übergossen. Anschließend kann man sie problemlos anfassen und eventuell harte Stengel entfernen. Brennessel  direkt neben Autostraßen sollten nicht geerntet werden.

Als ein Kraut, das blutreinigende Wirkung besitzt, hilft Brennessel bei Hauterkrankungen.
Man verwendet noch heute den Absud der kleingeschnittenen Wurzel, vermischt mit einem Weinessig als Haarwuchsmittel gegen frühzeitigen Haarausfall und gegen Schuppenbildung.
Mit Brennnesselschnaps( -tinktur) werden auch Wunden ausgewaschen, eiternde Abszesse, Furunkel und Hautunreinheiten gereinigt und bei starker Kopfschuppenbildung der Haarboden massiert.
Ein Heilpflanzenauszug aus dem Saft der ganzen Pflanze wirkt bei leichten Verbrennungen oder Sonnenbrand:
Er lindert Hitzeschmerz und hilft dem Organismus, mit Hautentzündungen fertig zu werde und fördert die
Neubildung gesunder Haut.
Es wirkt  übrigens auch akut  juckenden Insektenstichen.

Anwendungungsmöglichkeiten:

Brennessel-Tee: ein gehäufter Teelöffel frisches Nesselkraut mit 1/4 Liter Wasser abbrühen. 10 Min. ziehen lassen. 2-3 Tassen pro Tag trinken.

Brennessel-Tinktur: Wurzeln klein schneiden, bis zum Hals in eine Flasche füllen. Mit 38-40%igem Korn auffüllen und 14 Tage in Wärme stehen lassen. Bei Haarausfall täglich in die Kopfhaut einmassieren.

Haarwäsche: 2 gehäufte Doppelhände Brennessel in 2 Liter Wasser auf kleiner Flamme bis zum Kochen erhitzen. 5 Min ziehen lassen. Haare mit Kernseife waschen, dann mit Brennesselabsud spülen

Wer keine Zeit oder Lust hat, frische Brennnesseln zu sammeln und sich einen Brennesselauszug aus dem Pflanzensaft selbst herzustellen, der findet im Combudoron® Gel eine wirksame Alternative, wenn die Haut mal durch zuviel Sonne brennt:
Das Gel mit Auszügen aus Arnika und der kleinen Brennnessel wirkt kühlend, lässt Schwellungen abklingen und ist schmerzlindernd. Es fördert auch den Aufbau von neuem, gesundem Hautgewebe.