Kann man Hygiene im Haushalt übertreiben?
Was ist sinnvoll, was schadet eher?

Seit meine Tochter ein Baby hat, riecht es in ihrer Wohnung wie in einer Klinik - nach Desinfektionsmitteln! Ist ihr Sauberkeitswahn wirklich angebracht?
Besonders wenn ein Säugling oder Kleinkind im Haushalt lebt, nehmen es viele Mütter mit der Sauberkeit und Hygiene zu genau - oft  zum Leidwesen  der anderen Mitbewohner. Um ihr Kind vor Infektionen zu schützen, greifen viele Mütter zur chemischen Keule und verwechseln ihre Wohnung mit einem Operationssaal. Abgesehen von Eßgeschirr, Saugflaschen und Schnuller des Babys, die man steril halten sollte, reichen normale Haushaltsreiniger ( Essig, Salmiakgeist)  für die normale Reinigung der Wohnung vollkommen aus, soferne man ein paar Grundregeln beachtet!

Die größten Fehler werden im Gebrauch des Wischlappens für Gegenstände, Tischflächen und Fußböden gemacht!
Das man für diese Bereiche jeweils separate Lappen verwendet, ist vielleicht noch selbstverständlich, aber was passiert nach dem Feuchtwischen?
Sieht man von Verkrustungen ab,so ist eine optimale Reinigungsleistung nur dann gegeben,wenn die noch wischfeuchte Fläche sofort mit einem zweiten, sauberen und trockenen Lappen oder Saugpapier nachgewischt wird.
Das gilt optisch wie mikrobiologisch!
Die größte hygienische Sünde im Umgang mit Wischlappen ist die gebrauchsfeuchte Aufbewahrung nur ausgewrungener Lappen im Wischeimer oder Spülbecken.
Die Lufttrocknung des gründlich ausgespülten Lappens durch gepreiztes Aufhängen bis zum nächsten Gebrauch ist jedoch einen Mindestvorausetzung unter Hygienegesichtspunkten.
Dabei sterben Enterobakterien ab, Staphylokokken überleben aber. Deshalb ist eine wöchentliche Reinigung aller Wischlappen und - tücher im maschinellen Waschgang bei 60 ° zu empfehlen. Eine Desinfektion oder ein Auskochen ist dann nicht nötig!
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