Kann richtiges Essen vor Krebserkrankungen schützen?
Viele denken , dass vor hundert Jahren die Leute gesünder gelebt haben, da es viele Zusatz-und Konservierungsstoffe in Nahrungsmitteln noch nicht gegeben hat und daher auch die Zahl der Krebserkrankungen niedrig war.Aber das ist ein Trugschluss: Umweltgifte, Pestizide und künstliche Zusätze in Lebensmitteln machen nur einen sehr geringen Anteil an diesen Todesfällen aus. Es liegt vielmehr in der falschen Auswahl und Zusammensetzung unserer täglichen Nahrungszufuhr, dass heute viel mehr Menschen an Krebs erkranken.Wenn wir das Krebsrisiko senken wollen, müssen neue Schwerpunkte in der Ernährung gesetzt werden.
Im Durchschnitt isst jeder Deutsche rund 250 bis 300 Gramm Obst und Gemüse pro Tag. Nehmen wir die unterste wünschenswerte Grenze der WHO, dann sind das bereits 100 bis 150 Gramm, die wir mehr essen müssten. So wird etwa dem Sulphoraphan im Brokkoli seit Jahren nachgesagt, es könne das Blasenkrebsrisiko bei Männern halbieren. Die Substanz zählt zu den so genannten Radikalfängern, ist also in der Lage, bestimmte zellschädigende Sauerstoffverbindungen zu entschärfen. Zahlreiche Wissenschaftler betonen zudem, Brokkoli sei gegen jede Form von Krebs gut, da Sulphoraphan Gifte aus den Körperzellen entfernt. Vom Lykopin in Tomaten erhoffen sich die Forscher, dass es das Risiko für Prostatakrebs reduziert. Auch die Elagsäure in Nüssen und das Cryptoxanthin der Zitrusfrüchte soll wie die Radikalfänger Vitamin C und E die Entartung von Zellen verhindern und geschädigte Zellen vernichten.Man weiss noch nicht, welche Inhaltsstoffe in Obst und Gemüse den Schutz vor Krebs bewirken,aber es steht fest, dass Menschen, die häufig frische Früchte essen, im Vergleich zu Obstverweigerern ein deutlich niedrigeres Risiko haben, einen Lungentumor zu entwickeln.Vor allem Raucher profitierten hier: Mit steigendem Gemüsekonsum war ein sinkendes Risiko für Lungenkrebs verbunden.
Das Risiko für Magenkrebs wird ebenfalls stark durch die Ernährung beeinflusst. Vor allem stark gesalzene Speisen schädigen die schützende Muzinschicht der Magenschleimhaut , es entstehen Magengeschwüre, die als Vorläufer von Magenkrebs gelten. Chronische Magengeschwüre sollten deshalb immer ein Warnsignal sein.
Je mehr Fleisch und Fleischprodukte wir verzehren, desto höher ist das Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken.
Dieser Zusammenhang gilt insbesondere für rotes Fleisch von Schwein, Rind, Lamm und Schaf. Bei weißem Geflügelfleisch ist ein größeres Darmkrebsrisiko bislang nicht nachgewiesen worden. Und Fisch wirkt sogar schützend. Eine fettreiche und ballaststoffarme Kost erhöht ebenfalls das Risiko der Entstehung von Dickdarmkrebs, da die Darmpassage verlängert ist und etwaige kanzerogene Substanzen so länger auf die Epithelzellen des Darms einwirken können. Fette können zudem schnell ranzig werden. Hierbei, und bei zu starkem Anbraten, bilden sich schädigende Substanzen, die in Verdacht stehen die Entstehung von Dickdarmkrebs zu fördern.Aber Ballaststoff ist nicht gleich Ballaststoff. Allen gemeinsam ist, dass sie unverdaut den Dünndarm passieren und ihre Wirkungen vor allem im Dickdarm entfalten. Ein Teil der Substanzen ist abbaubar, andere Teile nicht; Wissenschaftler sprechen lieber von fermentierbaren und unfermentierbaren Ballaststoffen.Weil sich insbesondere die unfermentierbaren Faserstoffe wie ein Schwamm vollsaugen und Wasser binden, vergrößern sie die Stuhlmasse und verringern so die Zeit, die diese im Darm bleibt. Lästige Beschwerden wie Verstopfung nehmen dadurch ab. Auch Darmwandausstülpungen, so genannte Divertikel, die Ärzte häufig bei älteren Menschen feststellen, können durch mehr Ballaststoffe aus der Nahrung vermieden werden. Und da die Darmpassage durch ausreichend Füllstoffe beschleunigt wird, vermindert das einen Kontakt von möglicherweise krebserregenden Stoffen mit der Darmwand.
Unterschätzt werden auch die Schimmelpilze. Sie sind durch ihre toxische Wirkung mitverantwortlich für das Risiko für Leberkrebs. Stark mit Schimmelpilzen belastete Lebensmittel sind Erdnüsse, aber auch Mandeln, Haselnüsse und Paranüsse. Lebensmittel wie beispielsweise Brot, Weichkäse, Marmelade und Joghurt sollten immer ganz entsorgt werden, wenn sie eine Schimmelschicht aufweisen, und nicht nur der sichtbare von Schimmel befallenen Teil. Denn diese Schicht ist ein Teil des Pilzwachstums. Etwaig vom Schimmel gebildete Toxine können sich jedoch, gerade bei diesen porigen, feuchten und weichen Lebensmitteln, schon weiter verteilt haben. Auch die Braunfäule bei Äpfeln und anderen Früchten bildet Giftstoffe, die eine Krebsentstehung begünstigen können.
Nichts falsch machen kann man, wenn folgende Nahrungsmittel regelmäßig auf dem Speiseplan stehen:
Apfel :Die Ballaststoffe im Apfel beugen Darmkrebs vor. Ein Apfel täglich reicht schon aus, um das Krebsrisiko zu senken.
Brokkoli :Dem grünen Gemüse wird schon lange eine krebshemmende Wirkung zugeschrieben. Es soll besonders das Blasenkrebsrisiko senken.
Bier :Vor allem Kölsch und Weizenbier (natürlich in Maßen) kann Blasen-, Prostata-, Magen- und Lungenkrebs vorbeugen.
Curry Gewürzmischung mit hohem Anteil an Kurkuma: (20-30%), wirkt präventiv gegen Brustkrebs.
Dunkle Schokolade : mit einem Kakaoanteil von 70 Prozent und mehr versorgt sie den Körper mit Polyphenolen, die Krebszellen bekämpfen.
grüner Tee: Seine natürlichen Gerbstoffe sollen vor Haut-, Darm-, Brust-, Prostata- und Lungenkrebs schützen.
Hering, Lachs: Omega- 3-Fettsäuren drosseln die Produktion von Entzündungsmolekülen, die die Entstehung von Krebs begünstigen. Drei Fischmahlzeiten pro Woche können das Risiko für Brust-, Prostata- und Darmkrebs um bis zu 40 Prozent senken.
Richtige Ernaehrung kann also das Risiko, an Krebs zu erkranken, verringern. Sie ist aber auch fuer Krebskranke besonders wichtig. Grundsaetzlich gelten fuer Gesunde und Kranke die gleichen Ernaehrungsrichtlinien. Eine ausgewogene und gesunde Ernaehrung hilft Krebskranken, das Abwehrsystem zu staerken, Ernaehrungsmaengel zu beheben und das allgemeine Befinden zu verbessern.Siehe auch unter Buchtipps: Essen , das gegen Krebs schützt von Kersztin Hulten