Deutschland - noch immer Jodmangelregion?

Wenngleich sich die Jodversorgung in den letzten Jahren in Deutschland gebessert hat, wird die von der WHO empfohlene tägliche Jodmenge von 0,150 bis 0,250 mg nicht in allen Regionen und vor allem nicht in allen Lebensphasen der Bevölkerung erreicht! Eine unzureichende Jodzufuhr führt jedoch zu einer Vergrößerung der Schilddrüse bis hin zur Kropfbildung.

Jod wird von der Schilddrüse für die Bildung von Schilddrüsenhormonen benötigt, die wiederum eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen beieinflussen:

Da in Deutschland - wie fast im gesamten Mitteleuropa- die Böden kein oder nur winzige Spuren von Jod enthalten, weisen auch die pflanzlichen Lebensmittel kein Jod auf. Jodreich sind nur Seefische und andere Meerestiere. Der Jodmangel in Deutschland belastet auch das Gesundheitswesen enorm:

Schilddrüsenerkrankungen als Folge des Jodmangels gehören zu den häufigsten Diagnosen bei Allgemeinmedizinern und Internisten und die Diagnose und Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen erforden jährliche Aufwendungen von etwa 1 Milliarde Euro!

Wie kann man gegen Jodmangel vorbeugen?

Der Bedeutung von Jod wurde auch in der Lebensmittelproduktion Rechnung getragen:seit 1989 darf Jodsalz in allen Bereichen verwendet werden. Auch steht seit 1993 jodiertes Pökelsalz für die Wurst-und Fleischwarenherstellung zur Verfügung!

Leider stehen aber noch immer große Fast-Foodketten der Jodsalzverwendung ablehnend gegenüber, da in den Zentralen der U.S.A. die Standarts festgelegt werden und dort die Verwendung von Jodsalz nicht vorgeschrieben ist! Schon die gezielte Nachfrage der Kosumenten bei Gastronomie, Metzger und Bäcker kann ein erhöhtes Bewusstsein für die Wichtigkeit des Einsatzes von Jodsalz nach sich ziehen.

Im April 2006 wird der Schilddrüse  besondere Aufmerksamkeit geschenkt:

Unter der Aktion "Papillon 2006" stehen zirka 10.000 Hausarztpraxen eine Woche lang bundesweit bereit, Ihre Schilddrüse abzutasten: Eine einfache, sekundenschnelle und schmerzlose Untersuchung, die Ihre Gesundheit sichern kann.Gehen Sie also zu Ihrem Hausarzt und fragen gezielt nach dieser Aktion und lassen, falls erforderlich  eine Ultraschall-Untersuchung durchführen. So kann bei Bedarf rechtzeitig eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.

Zum Angebot der von der Schilddrüsen-Initiative Papillon organisierten Schilddrüsenwoche vom 24. bis 30. April gehört auch Patienten-Informationsmaterial in den Hausarztpraxen. Ferner können jederzeit Anfragen zur Untersuchung und Behandlung der Schilddrüse an das Forum Schilddrüse gerichtet werden: www.forum-schilddruese.de.

Zusätzlich ermöglicht das Forum Schilddrüse im Aktionszeitraum vom 24. bis 28. April von 16 bis 18 Uhr  unter der Tel.Nummer 069-63 80 37 27 eine kostenlose ärztliche Sprechstunde.