Trotz Aufklärung: Deutschland ist Jodmangelgebiet

Trotz Verbesserung der Jodversorgung - seit ca. 10 Jahren darf Lebensmitteln Jodsalz zugesetzt werden - leidet die Bevölkerung nach wie vor unter Jodmangel. Besonders Jugendliche und Schwangere benötigen mehr Jod, als mit der normalen Ernährung angeboten wird. Wie kann man dem am besten abhelfen?

Die empfohlenen Jodaufnahme pro Tag liegt bei 180 bis 200 Mikrogramm. Mit der normalen Ernährung werden aber nur 70 bis 80 Mikrogramm zugeführt. In anderen Ländern wie Schweiz, Polen oder Österreich verschwinden Schilddrüsenerkrankungen von der Bildfläche und zwar einzig und allein durch gesetzlich verordnete Erhöhung der Jodzufuhr über Trinkwasser und Jodsalz, um das Defizit von jodarmen Böden und Trinkwasser auszugleichen. Schilddrüsen , die mit Jodmangel leben müssen, neigen zu knotigen Veränderungen, die sich im Laufe der Jahre entwickeln und zu Schilddrüsen - Funktionsstörungen und Stoffwechselerkrankungen führen. Man geht davon aus, dass in Deutschland ca. 15 Mio Schilddrüsenkranke leben, die noch unerkannt sind und daher nicht therapiert werden können.

Um Schilddrüsenerkrankungen vorzubeugen, sollte man Jodtabletten einnehmen. Vorher sollte man aber abklären lassen, ob die Schilddrüse richtig funktioniert. Um  eine genügende Jodversorgung zu gewährleisten, wird empfohlen ein bis zweimal pro Woche Seefisch zu verzehren, jodhaltiges Mineralwasser zu trinken, beim Kauf von Lebensmittel auf einen hohen Jodanteil zu achten und nur jodiertes Speisesalz zu verwenden.