Folsäure verbessert Hirnleistung
Die regelmäßige Einnahme von Folsäure kann bei älteren Menschen die Hirnleistung verbessern. Das haben niederländische Wissenschaftler in einer dreijährigen Studie mit mehr als 800 Probanden herausgefunden. Versuchsteilnehmer, die zusätzliche Folsäure bekamen, erinnerten sich besser und konnten Informationen schneller verarbeiten.
Schon länger vermuten Forscher, dass niedrige Folsäurewerte gekoppelt mit einem Anstieg der Aminosäure Homocystein im Blut zu sinkender Gehirnleistung führen. Zudem könnte ein erhöhter Homocysteingehalt zu Demenz und auch Alzheimer führen. Folsäure senkt die Homocystein-Konzentration.
Die Wissenschaftler untersuchten die kognitiven Fähigkeiten von 818 Männern und Frauen mit erhöhten Homocysteinwerten im Alter von 50 bis 75 Jahren. Die Probanden wurden in zwei Gruppen eingeteilt, wobei die erste Gruppe drei Jahre lang 800 Mikrogramm Folsäure täglich einnahm, während die andere Gruppe ein Placebo bekam.
In der Folsäuregruppe sank der Homocysteinspiegel. Bei verschiedenen Tests zur Wahrnehmung und Reaktionsgeschwindigkeit schnitten diese Probanden auch besser ab als jene der Placebogruppe. Ihre Leistungen waren im Schnitt mit denen von zwei bis fünf Jahre jüngeren Menschen vergleichbar.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) nehmen fast alle Deutschen zu wenig Folsäure über die Nahrung auf. Empfohlen wird eine Tagesdosis von 400 Mikrogramm. Vollkornprodukte, Leber und Gemüse wie Spinat, Broccoli, Blattgemüsen, Spargel und Tomaten enthalten dieses Vitamin aus dem B- Komplex.
Umwelteinflüsse wie Sauerstoff, Wasser und Hitze vermindern die Folsäureaktivität. Eine Bedarfsdeckung allein durch Lebensmittel, vor allem durch den häufigen Verzehr stark verarbeiteter Produkte, ist häufig nur schwer zu erreichen.
Der Körper eines gesunden Menschen ist zwar in der Lage, geringe Mengen des Vitamins zu speichern, im Falle einer Unterversorgung ist jedoch nur für maximal drei bis vier Wochen ein ausreichender Folatspiegel im Blut aufrecht zu erhalten.
Vor allem Schwangere und Stillende haben einen erheblichen Mehrbedarf an Folsäure. Durch eineunzureichende Versorgung über die Nahrung können besonders im ersten Drittel der Schwangerschaft erhebliche Entwicklungsstörungen und Missbildungen des Ungeborenen entstehen.
Folsäure nimmt im menschlichen Organismus eine zentrale Position ein: Das wasserlösliche B-Vitamin ist als Coenzym an der Entgiftung des zellschädigenden Stoffwechselproduktes Homocystein beteiligt und spielt damit eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Blut-, Zell- und Erbsubstanz.
Dem Wissenschaftler Esmond E. Snell und seinen Mitarbeitern gelang es 1941 erstmalig, Folsäure aus vier Tonnen Spinatblättern, damals aufgrund ihrer Unentbehrlichkeit für das Wachstum von Bakterien auch
"Antianämie-" und Wachstumsfaktor genannt, zu isolieren.