Ciguatera - Achtung bei Tropenreisen
Ciguatera ist kein schmackhaftes Gericht, wie ahnungslose Touristen vermuten könnten, sondern eine recht häufige Fischvergiftung in den Tropen mit unangenehmen neurologischen Symptomen.Das Gift ist in der Mikroalge Gambierdiscus toxicus enthalten und wird von Fischen aufgenommen.Über die Nahrungskette reichert es sich im Fleisch von geschätzten Speisefischen an und kommt so zum Menschen. Den Fischen kann das Gift nichts anhaben, aber beim Menschen kommt es zu neurologischen Störungen.
Das Toxin wirkt auf die Zellmembranen und
verändert deren Durchlässigkeit. Es entwickelt sich eine deutlich
erhöhte Nervenerregung und letzendliche eine Nervenblockade, die bereits
wenige Stunden nach Genuß des Fisches auftreten können.Im Vordergrund
stehen eine gestörte Temperatur-Wahrnehmung, sowie Kribbeln und Taubheitsgefühl.
Sicheres Zeichen:
die Patienten empfinden kalte Gegenstände als warm und umgekehrt.
Zusätzlich treten auch gastrointestinale
Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf. Ebenfalls kommen
kardiovasculäre Symptome vor.
Eine kausale Therapie ist leider nicht
möglich, sondern die Behandlung ist nur auf die Linderung der Symptome
ausgerichtet.
Die Patienten müssen ausreichend
Flüssigkeit und Elektrolyte erhalten.
Dioe neurologischen Symptome sind nicht
behandelbar und bilden sich in der Regel von selbst zurück! Das kann
allerdings bis zu zwei Monaten dauern.
Dioe Toxin-produzierend Alge ist vor allem
in der Südsee, im indischen ozean und in der Karibik verbreitet.Die
einzige Maßnahme zur Verhütung von Ciguatera ist leider der
Verzicht von Fischgerichten in diesen Gebieten.