Weidenrindenextract gegen Schmerzen

Jeder kennt Aspirin ( Acetylsalicylsäure = ASS) als hochwirksames Schmerzmittel! Aber daß die Salicinverbindungen der Weidenrinde ein ebenso gutes analgetisches Wirkprofil aufweisen, wissen wenige.Und daß im Gegensatz zu ASS, das Salicin zwei therapeutisch wichtige Vorteile besitzt, ist auch nicht allgemein bekannt.
Dabei wurde die Weidenrinde schon in allen Hochkulturen als wirksames Arzneimittel geschätzt und in Europa wurde sie bis ins 19.Jhd.als Fieber-und Malariamittel, sowie gegen rheumatische Beschwerden eingesetzt.
 

Die Weidenrinde könnte man als Mutter der bekannten Acetylsalicylsäure bezeichnen. Ein Nachteil von ASS (Aspirin) sind vor allem die gastro-intestinalen Nebenwirkungen, die bei 30% aller Patienten auftreten.
Das Salicin der Weidenrinde ist eine natürliche Vorstufe, die erst durch Metabolisierung in der Leber zur therapeutisch wirksamen Salicylsäure umgewandelt wird, und nicht schon im Magen oder Darm!
Dadurch bleiben die Schleimhäute von Mund, Rachen, Magen und Darm von der aggressiven Säuregruppe verschont und es entfallen die magen-und darmreizenden Nebenwirkungen der ASS mit Blutungen oder Geschwürbildungen.
Ein zweiter Vorteil ist die langsame Umwandlung von Salicin in die therapeutisch wirksame Salicylsäure.Damit ist auch eine verlängerte Wirkdauer im Organismus gewährleistet.
Die schmerzreduzierende Wirkung von ASS und auch der Weidenrindenextracte beruhen auf einen Hemmung der Prostaglandinsynthese, die an der Schmerzentstehung wesentlich beteiligt ist.
Allerdings entfällt ein bei bestimmten Erkrankungen gewünschter Effekt von Aspirin: die Thromozytenaggregationshemmung. Aufgrund einer fehlenden Acetylgruppe, ist der Weidenrindenextract daher ein reines Analgetikum.
In der Praxis haben sich rheumatische und andere chronische Schmerzen als  Hauptindikation für den Weidenrindenextract ergeben. Für akute Schmerzen ist der Wirkstoff weniger geeignet.
Weidenrindenextract ist als Phytoanalgetikum im Handel.( z.B.Assalix, Assplant)