Grillsaison- gefährliche Lieblingsbeschäftigung der Deutschen im Sommer
Alle Jahre wieder ziehen zur Sommerzeit Düfte gegrillter Steaks durch Parks und Gärten.
Doch nicht immer enden diese Grillfeste so schön, wie sie anfingen. Rund 4000 folgenschwere Unfälle geschehen in Deutschland jährlich beim Grillen. Häufigste Ursache sind gefährliche Stichflammen, die beim Übergießen der heißen Kohle mit Spiritus oder Petroleum entstehen. Gerade Kleinkinder sind besonders gefährdet. Etwa 100 Kinder sterben in Deutschland jährlich an Verbrennungen. Die meisten dieser Kinder sind nicht mal drei Jahre alt. Ob Kinder oder Erwachsene- je nach Alter und Brandverletzung variieren die ersten Sofortmaßnahmen, die zu ergreifen sind.
Auch bei Verbrennungen ist es ratsam, von alten Bräuchen abzulassen. Wer wie früher Butter, Öl oder Mehl auf die verbrannte Stelle gibt, damit die Schmerzen nachlassen, riskiert ein noch größeres Unheil. Denn Cremes oder Öl bringen nicht nur keine Linderung oder verkleben die Wunde wie im Fall von Mehl, sie können vor allem auch Infektionen auslösen. Stattdessen sollte man so schnell als möglich die Wunde unter fliessendes kaltes Wasser halten, dies aber nicht länger als 15 Minuten tun, da sonst die Gefahr einer Unterkühlung droht. Verwenden Sie jedoch auf keinen Fall Eis oder Eiswasser (Erfrierung!).
Decken Sie nach dem Kühlen die verbrannte Haut mit einem Pflaster oder einem sterilen Verband ab. Decken Sie auch Brandblasen nur steril ab und polstern Sie diese, bevor Sie die Verletzung verbinden. Brandblasen schützen die darunter liegende Haut und sollen auf keinem Fall geöffnet werden.
Fliessendes Wasser ist aber nicht überall schnell verfügbar. Es hat auch den Nachteil, dass es meistens nur grossflächig oder aus medizinischer Sicht ungenügend angewendet werden kann (z. B. schlecht im Bereich von Gesicht, Kopf und Hals) und auch das große Risiko einer Unterkühlung durch die Verdunstungskälte gegeben ist. Zudem ist Wasser je nachdem erheblich mit Bakterien belastet, was das Risiko einer Sekundärinfektion steigert, welche sich unter Umständen noch schwerwiegender als die Verbrennung selbst erweisen kann.
Die Beurteilung der Verbrennungstiefe erfolgt nach dem Aussehen des Verbrennungsareals (Rötung, Blasen, Farbe) und dem Vorhandensein oder Fehlen der Sensibilität bzw. Schmerzhaftigkeit (Haare ausreißen, Nadelstiche).
Gemessen an der Ausdehnung werden 15% verbrannte Körperoberfläche bei Erwachsenen und 10% verbrannte Körperoberfläche bei Kindern als lebenbedrohlich angesehen.
Die oberflächliche lokale Schädigung wird in 4 Schweregrade eingeteilt:
Grad 1 - Rötung (infolge Hyperämie), Schmerzen (Ödem der Epidermis)
Grad 2a - Blasenbildung, Haut am Blasengrund hochrot, Schmerzen (Corium mitbetroffen, Hautanhangsgebilde erhalten)
Grad 2b - Hautanhangsgebilde teilweise zerstört (subepidermale Blasen), Haut am Blasengrund weiß, teilweise nekrotisch.
Grad 3 - Nekrosen bis auf die Subcutis, KEINE Schmerzen (Hautanhangsgebilde zerstört).
Primär entscheidend für den Verlauf der Verbrennungkrankheit ist das Ausmaß der Haut- und Gewebeschädigung. Dabei sind der Anteil an der Körperoberfläche (Ausdehnung) und der Schweregrad der lokalen Schädigung wichtig:
z.B. der Verbrennungsgrad 2b wird bereits als tiefe Verbrennung gewertet .
Prognose und Überlebenschance sind nicht nur vom Ausmaß der Verbrennungsausdehnung und Verbrennungstiefe abhängig, sondern nicht unwesentlich vom Alter des Patienten. Auch die Zeitspanne zwischen Trauma und Therapiebeginn ist ein wesentlicher Faktor für die Prognose. Bei Verbrennungen um 25% verliert der Patient innerhalb von 2 Stunden etwa 25% des zirkulierenden Plasmavolumens, welches so rasch als möglich ersetzt werden sollte.Deshalb ist die parenterale Flüssigkeitszufuhr neben der Schmerztherapie auf alle Fälle am dringlichsten. Der Flüssigkeitsverlust ist in den ersten 24 Stunden am stärksten. Daher ist initial der größte Flüssigkeitszufuhr erforderlich. Die wichtigste Zielsetzung in den ersten Minuten und Stunden der Therapie ist die Anhebung des Blutvolumens durch Infusion von Flüssigkeit.
Die thermische Schädigung der Haut besteht in der Auslösung einer entzündlich toxischen Reaktion der Kapillaren mit Permeabilitätsstörung. Die Freisetzung von Entzündungsmediatoren verursacht eine erhöhte Durchlässigkeit von Kapillaren und Venolen für Plasmaproteine und Wasser. Insbesonders Verbrennungen über 25% der Körperoberfläche führen rasch zur Dysregulation und Funktionsstörung aller Organsysteme. Dieser Verlust geht bis zum Volumenmangelschock, verstärkt durch eine neurogene Komponente infolge stärkster Schmerzen.
Ab Stufe 2b sollte die (der) Verletzte sofort in eine der über 40 Kliniken, die auch auf Brandverletzungen spezialisiert sind, transportiert werden:
Baden-Württemberg
Marienhospital Stuttgart
Böheimstr. 37
70199 Stuttgart
Tel.: 0711/6489-0
Olgahospital
Pädiatrisches Zentrum der Landeshauptstadt
Bismarckstr. 8
70176 Stuttgart
Tel.: 0711/992-0
BG Unfallklinik Tübingen
Schnarrenbergerstr. 95
72076 Tübingen
Tel.: 07071/606-0
Chirurgische Universitätsklinik Freiburg
Hugstetterstr. 55
79106 Freiburg
Tel.: 0761/270-0
Universitätsklinikum Mannheim
Theodor-Kutzer-Ufer
68167 Mannheim
Tel.: 0621/383-1
BayernBG Unfallklinik Murnau
Prof.-Küntscher-Str. 8
82418 Murnau/Staffelsee
Tel.: 08841/48-0
Klinikum Süd
Breslauer Str. 201
90471 Nürnberg
Tel.: 0911/398-5604
Städtisches Krankenhaus - M.-Schwabing
Kölner Platz 1
80804 München
Tel.: 089/3068-1
LMU Klinikum Innenstadt
Lindwurmstr. 4
80337 München
Tel.: 089/5160-0
Städtisches Krankenhaus Bogenhausen
Engelschalkingerstr. 77
81925 München
089/9270-0
Berlin
Unfallkrankenhaus Berlin Marzahn
Warener Str. 7
12683 Berlin
Tel.: 030/5681-1
Hamburg
BG Unfallkrankenhaus Hamburg
Bergedorfer Str. 10
21033 Hamburg
Tel.: 040/7306-0
Kinderkrankenhaus Wilhelmstift
Liliencronstr. 130
22149 Hamburg
Tel.: 040/67377-0
Hessen
Städtische Kliniken
Starkenburgring 66
63069 Offenbach am Main
Tel.: 069/84050
Kinderkrankenhaus Park Schönfeld
Frankfurter Str. 167
34121 Kassel
Tel.: 0561/9285-0
Niedersachsen
Klinik und Poliklinik für Plastische,
Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Med. Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
Tel.: 05 11/5 32-88 60
Kinderkrankenhaus auf der Bult
Janusz-Korczak-Allee 12
30173 Hannover
Tel.: 0511/8115-0
Nordrhein-Westfahlen
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstr. 30
52057 Aachen
Tel.: 0241/8089700
Städt. Kliniken Dortmund
Münsterstr. 240
44145 Dortmund
Tel.: 0231/848-1
BG Unfallklinik Duisburg-Buchholz
Großenbaumer Allee 250
47249 Duisburg
Tel.: 0203/7688-1
Universitätsklinikum Essen
Hufelandstr. 55
51222 Essen
Tel.: 0201/723-1341
Knappsch.-Krankenhaus Bergmannsheil Buer
Scherner Weg 4
45894 Gelsenkirchen-Buer
Tel.: 0209/59020
Klinikum Köln/Merheim
Ostmerheimer Str. 200
51109 Köln
Tel.: 0221/8907-0
Städt. Krankenhaus Köln
Amsterdamer Str. 59
50735 Köln
Tel.: 0221/7774-1
BG Unfallklinik Bergmannsheil
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: 0234/302-0
St. Josef Hospital
Alexandrinenstr. 5
44791 Bochum
Tel.: 0234/509-600
Ev. Krankenhaus Hamm
Nordenwall 22
59065 Hamm
Tel.: 02381/589-3210
Rheinland-Pfalz
BG Unfallklinik Ludwigshafen
Ludwig-Guttmann-Str. 13
67071 Ludwigshafen
Tel.: 0621/6810-2368
Bundeswehrzentralkrankenhaus
Rübenacher Str. 170
56072 Koblenz
Tel.: 0261/281-1
Universitätsklinikum Mainz
Langenbeckstr. 1
55131 Mainz
Tel.: 06131/17-1
Sachsen
Städt. Klinikum St. Georg
Delitzscher Str. 141
04129 Leipzig
Tel.: 0341/909
Universitätsklinikum Leipzig
Oststr. 21-25
04317 Leipzig
Tel.: 0341/9726400
Universitätsklinikum Dresden
Fetscherstr. 74
01307 Dresden
Tel.: 0351/458-0
Sachsen-Anhalt
BG Kliniken Bergmannstrost
Merseburger Str. 165
06112 Halle/Saale
Tel.: 0345/132-6312
Universitätsklinikum Halle-Wittenberg
Ernst-Grube-Str. 40
06097 Halle
Tel.: 0345/557-0
St. Barbara-Krankenhaus
Barbarastr. 2a-5
06110 Halle/Saale
Tel.: 0345/48250
Schleswig-Holstein
Universitätsklinikum Lübeck
Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
Tel.: 0451/500-0
Thüringen
Klinikum Erfurt
Nordhäuser Str. 74
99089 Erfurt
Tel.: 0361/781-2300