Schöne Haut auch während der Wechseljahre
Pflegetipps von der Expertin Afsaneh Fatemi, Fachärztin für Dermatologie
Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Stimmungsschwankungen – die Wechseljahre können zahlreiche Beschwerden mit sich bringen. Was viele Frauen nicht wissen: Gerade in dieser Lebensphase kann auch die Haut stark leiden. Sie wird oft trocken und dünn. Falten werden plötzlich viel sichtbarer. Viele Frauen leiden unter sehr trockener Haut, die spannt und durch die fehlende Feuchtigkeit stark jucken kann. Auch der Alterungsprozess der trockenen Haut beschleunigt sich. Unliebsame Falten werden sichtbar. Zudem erscheint die Haut häufig dünner als noch vor den Wechseljahren. Das lässt sie ebenfalls älter aussehen. Hinzu kommt, dass der Körper mit zunehmendem Alter weniger Melanin produziert. Durch das fehlende Melanin reagiert die Haut empfindlicher und gereizter auf Sonnenbäder und nimmt so auch schneller Schaden.
Hormonelle Veränderungen sind die Hauptursache für die Hautprobleme. In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel. Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen ist an der Produktion von Kollagen – speziellen Hauteiweißen im Bindegewebe – beteiligt. Kollagen ist in der Lage, Feuchtigkeit zu speichern. Dadurch hält es die Haut prall und glatt. Sinkt also der Östrogenspiegel, nimmt auch das Kollagen in der Haut ab. Man sagt, dass Frauen in den Wechseljahren etwa ein Drittel dieses Feuchtigkeitsspenders verlieren. Weniger Elastizität, Trockenheit, Juckreiz und ein dünneres Hautbild sind dann die Folge. Hormonell bedingte Hautveränderungen wie beispielsweise der Kollagenverlust lassen sich leider nicht aufhalten, sondern nur verlangsamen.
Wichtig ist daher, dass die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und der Feuchtigkeitsverlust, der durch das fehlende Kollagen entsteht, ausgeglichen wird. Je besser die Feuchtigkeitsversorgung der Haut ausfällt, desto glatter, gesünder und faltenfreier sieht sie auch aus. Feuchtigkeitsspendende und leicht fetthaltige Cremes sind deshalb genau richtig. Spezielle Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure können viel Feuchtigkeit binden. Die Vitamine A, C und E regen die Kollagenbildung in der Haut an.
Ein sanftes Peeling – am besten einmal in der Woche – befreit die Poren von Verstopfungen und Verhornungen und regt die Hauterneuerung und die Durchblutung an. Man sollte 2 bis 3 Liter trinken und ausreichend schlafen, denn diese Ruhephasen geben der Haut die Gelegenheit, sich zu regenerieren und zu erholen.
Ganz wichtig ist auch der sorgsame Sonnenschutz, denn die UV-Strahlung ist nach wie vor eine der größten Gefahren für unsere Hautgesundheit. Sie beschleunigt nicht nur die Hautalterung, sondern kann auch Hautkrebs auslösen. In den Wechseljahren ist ein ausreichender Sonnenschutz durch die verminderte Melaninproduktion besonders wichtig. Man sollte immer darauf achten, dass die Tagespflege einen UV-Filter enthält.
Der Haut tut es außerdem gut, wenn sie ausreichend durchblutet wird. Sport kann das zum Beispiel bewirken, aber auch regelmäßige Saunagänge und der Aufenthalt an der frischen Luftkurbeln die Durchblutung ordentlich an.