Virushepatitis:Prävention-Diagnose-Therapie

Die Virushepatitis ist ein großes globales Gesundheitsproblem, das aufgrund der bestehenden Diagnose- und Therapiemöglichkeiten eigentlich – zumindest in Deutschland – kein Problem sein müsste. Weltweit sind über 400 Millionen Menschen mit dem Hepatitis B-, C- und / oder D-Virus infiziert. Betroffene merken oft nichts von der Erkrankung, dabei kann schon ein einfacher Bluttest erste Hinweise geben. Ähnlich wie bei COVID-19 sind bei einer Virushepatitis die Symptome oftmals unspezifisch. Chronische Infektionen mit einem Hepatitis-Virus können dabei sogar über Jahre symptomlos verlaufen – viele Betroffene bemerken ihre Erkrankung lange Zeit gar nicht.

Bei einer akuten Virushepatitis, also einer Infektion mit dem Virus der Hepatitis A, B, C, D oder E, treten in circa 80 Prozent der Fälle keine eindeutigen Symptome auf, die auf eine Lebererkrankung schließen lassen. Häufig leiden die Patienten auch im Verlauf an unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen oder Müdigkeit. Das führt dazu, dass die Krankheit häufig nicht bemerkt wird!Es ist jedoch elementar, dass Lebererkrankungen möglichst früh erkannt und adäquat behandelt werden. Mit der Einführung eines Einmalscreenings auf Hepatitis B und C im Rahmen der Gesundheitsuntersuchungen, die gesetzliche Krankenkassen ihren Versicherten ab einem Alter von 35 Jahren anbieten, hat Deutschland im Oktober 2021 einen ersten wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Unabhängig von spezifischen Risikofaktoren kann dieses Screening eine Infektion auch bei Personen entdecken, die keiner Risikogruppe angehören, die von ihrem Risikostatus nichts wissen oder diesen nicht kommunizieren wollen. Darüber hinaus ist die Früherkennung der Virushepatitis B und C auch eine wirksame Krebsprävention: Denn das Hepatozelluläre Karzinom (HCC), das als Folge einer unentdeckten und somit unbehandelten Virushepatitis auftreten kann, gehört zu den Krebsarten mit der schlechtesten Prognose und ist weltweit die vierthäufigste Krebstodesursache.

Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2040 Virushepatitiden mehr Todesfälle verursachen werden als HIV-Infektionen, Malaria und Tuberkulose zusammen. Lange Zeit wurde die Virushepatitis als globales Gesundheitsproblem unterschätzt. Im Jahr 2016 hat sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf das weltweite Problem fokussiert und das Ziel ausgerufen, die Virushepatitis bis zum Jahr 2030 global zu eliminieren. Die medizinischen Mittel für die angestrebte Eliminierung sind vorhanden. Mit neuen antiviralen Therapien kann die Infektion nahezu nebenwirkungsfrei beherrscht werden und bei HCV-Infektion ist innerhalb weniger Wochen sogar eine vollständige Heilung möglich. Gegen die Hepatitis B steht eine wirksame Impfung zur Verfügung, die gleichzeitig auch vor Hepatitis delta schützt, da diese Erkrankung nur mit einer Hepatitis B gemeinsam vorkommen kann.

Mehr Informationen zum 24. Deutschen Lebertag und alle bislang im Rahmen des diesjährigen Deutschen Lebertages veröffentlichten Presseinformationen finden Sie unter: www.lebertag.org .

Ausrichter und Ansprechpartner des 24. Deutschen Lebertages:

Deutsche Leberhilfe e. V., Prof. Dr. Christoph Sarrazin, Vorstandsvorsitzender

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