Schlaganfall kann Jeden in jeder Altersgruppe treffen

Unter einem Schlaganfall versteht man Störungen der Hirnfunktion. Sie entstehen durch eine Erkrankung der Blutgefäße bzw. durch Unterbrechungen der Blutversorgung des Gehirns. Ein Schlaganfall tritt meist plötzlich auf. Im Gegensatz zu älteren Menschen, bei denen die Ursache eines Schlaganfalles meist Bluthochdruck und Arterienverkalkungen sind, entsteht der Gehirnschlag bei Kindern häufig aufgrund eines körperlichen Defektes wie z.B. eines Herzfehler oder sehr dickflüssigen Blutes. Auch Kopfverletzungen beim Sport oder Spielen können einen Schlaganfall verursachen.

Bei 80% der Schlaganfälle liegt eine Minderdurchblutung eines bestimmten Gehirnabschnitts vor, so dass dieser nicht ausreichend mit Blut versorgt werden kann. Bei 20% bestehen Blutungen in die Hirnsubstanz oder um das Hirn herum.Typische Krankheitssymptome, die auf einen Schlaganfall hinweisen,können Sehstörungen, Nachlassen der Kraft oder Geschicklichkeit, über den Körper verteilte Empfindungsstörungen, Störungen des Sprechens, der Sprache und des Gleichgewichtsinns sein. Dies Symptome treten entweder alleine oder in Kombination auf. Bei einigen Schlaganfallformen stehen zudem Kopfschmerzen mit im Vordergrund.

Statistisch gesehen erleiden etwa zwei von 100.000 Kindern in Deutschland einen Schlaganfall. Derzeit sind etwa 700 Fälle von Kindern mit Schlaganfall in einer zentralen Kartei registriert. Ca. ein Drittel dieser Kinder hatten den Schlaganfall bereits im Mutterleib..

Die Konsequenzen eines Schlaganfalles können die Entwicklung des Kindes stark einschränken. Auch wenn  nur etwa 10 Prozent der betroffenen Kinder eine Schwerstbehinderung davon tragen, so sind geistige Einschränkungen wie z.B. Lern- und Sprachschwierigkeiten weitaus häufiger. Durch eine frühzeitige Erkennung des Schlaganfalles und entsprechende therapeutische Maßnahmen können jedoch viele Folgeschäden vermieden bzw. behoben werden. Die Heilungschancen sind bei Kindern wesentlich besser als bei Erwachsenen.

Wer bereits einen Schlaganfall erlitten hat, muß unbedingt Prophylaxe betreiben , um einen zweiten zu verhindern!
Bisher war die Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS) die Therapie der Wahl, um den Folge- Schlaganfall zu verhindern. Diese Vorgehen entspricht nun nicht mehr den neuesten medizinischen Erkenntnissen, so die Schlussfolgerung der ESPS-Studie, eine der größten Studien zur Verhinderung des Folge-Schaganfalls. Deutsche und internationale Fachgesellschaften empfehlen in ihren Leitlinien als Sekundär- Präventionsmaßnahme der ersten Wahl jetzt eine fixe Kombination der Substanzen ASS und Dipyridamol retard

Der Schlaganfall zählt nach wie vor zu den teuersten Krankheiten in Ländern mit westlichem Lebensstil und ist der häufigste Grund für eine dauerhafte Behinderung. Nahezu jeder vierte Patient, der einen Schlaganfall überlebt, erleidet meist in den ersten drei Jahren danach einen zweiten. Dieser endet häufig tödlich oder zieht eine schwere Pflegebedürftigkeit nach sich. Daher liegt es auch im Interesse des Patienten und seiner Angehörigen auf die Eihaltung der Medikation zu achten und darüber hinaus sollte das Rauchen unterbleiben sowie Blutzucker und Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden. Gesunde Ernährung und Bewegung im Rahmen des Möglichen versteht sich von selbst. Nur so kann eine erfolgreiche Sekundär- Prävention erreicht werden.