Verlust des Geruchssinnes = Verlust an Lebensqualität


In Deutschland leiden schätzungsweise fünf Prozent der Bevölkerung unter Störungen des Geruchssinns. Bei manchen Patienten ist der Geruchssinn sogar komplett weggefallen.   Den Geruchssinn zu verlieren oder Gerüche fehlerhaft wahrzunehmen bedeutet für die Betroffenen oft einen erheblichen Verlust an Lebensqualität. Ob  ein Training oder sogar eine Operation sinnvoll sind, diskutierten Wissenschaftler  auf der 79.Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN).

Ab dem 40. Lebensjahr verschlechtert sich bei vielen Menschen der Geruchssinn. Die Wahrnehmung eines Geruchs sowie seine Zuordnung im Gehirn funktionieren dann nicht mehr. Die genauen Ursachen dieses Nachlassens sind noch ungeklärt, aber es ist zu vermuten, dass der altersbedingte "Verschleiß" der Geruchszellen eine Rolle spielt.
Riechstörungen können verschiedenste Ursachen haben.
Riechstörungen können aber auch bei der Einnahme von Medikamenten auftreten, oder sie können bei Patienten mit beginnendem Morbus Alzheimer oder Parkinson erste Anzeichen der Erkrankung sein. 

Mediziner unterscheiden sinunasale von nicht-sinunasalen Riechstörungen. Erstere umfassen Störungen,die durch Erkrankungen der Nase oder der Nebenhöhlen ausgelöst werden. Sie treten etwa als Folge von Virusinfektionen oder Allergien auf oder aber sind anatomisch bedingt. So kann z.B. der obere Nasengang infolge eines Schnupfens durch eine Schleimhautschwellung verschlossen sein, sodass   die Geruchsstoffe nicht mehr zu dem Riechorgan gelangen können. Auch Nasenpolypen können gleichfalls für einen Verschluß des Nasengangs verantwortlich sein. Virusinfektionen wiederum schädigen  die feinen Riechfäden im oberen Nasendach. Solche Riechstörungen sind operativ oder mit Hilfe von Medikamenten behandelbar.

Da sich der Riechnerv als einziger Sinnesnerv regenerieren kann, ist n eine medikamentöse Therapie möglich. Patienten werden mit einer Prednisolon-Stoßtherapie behandelt, und zwar beginnend mit 40 Milligramm Prednisolon absteigend bis zum 16. Tag. Im Anschluß daran erfolge ein konsequentes Riechtraining, das von einer Vitamin-A-Behandlung begleitet wird.

Bei einer nicht-sinunasalen Riechstörung ist der Riechapparat als solcher beschädigt: Das Riechepithel mit seinen Sinneszellen - rund 30 Millionen davon sitzen in der Nase - oder die zum Gehirn führende
Nervenbahn. Die Therapie ist bei diesen Formen ungleich schwieriger. Mitunter können die Symptome mit einem Riechtraining gebessert werden, denn durch gezieltes Wahrnehmen bestimmter Düfte und Gerüche können die Riechzellen neue Nervenfasern ausbilden.

Hyposmie nennen Ärzte eine Erkrankung, bei der das Riechvermögen teilweise verloren gegangen ist. Anosmie ist der medizinische Begriff für den vollständigen Verlust des Geruchssinns.

Auf die Frage, welchen menschlichen Sinn sie am ehesten für verzichtbar halten, meinen die meisten : Riechen und Schmecken. Aber  der Wert des Riechsinns wird erst bemerkt, wenn er nicht mehr vorhanden ist, denn der Riechsinn prägt die Wahrnehmung unserer Umwelt.