Reiseandenken, auf die man verzichten kann
Die Urlaubssaison ist vorbei und manche Fernreisende machen die unerfreuliche Entdeckung, dass sie nicht gut erholt dem Alltag begegnen, sondern sich mit Gliederschmerzen, Fieber und Kopfschmerzen herumplagen. Immer öfters handelt es sich nicht um eine harmlose Erkältung, die man sich durch Klimawechsel und gestörten Biorhytmus zugezogen hat, sondern muss erfahren, dass eine Zecke für die Symptome verantwortlich ist!
Der Erreger ist Ricksttsia conorii oder africae und wird durch einen Zeckenbiss übertragen.Rickettsiosen gehören zu den häufigsten Ursachen von febrilen Erkrankungen bei Reisenden aus Afrika, Asien, Nord-, Mittel- und Südamerika, sowie im Nahen Osten, Süd-Russland und Mittelmeerraum. Typische Symptome einer Rickettsiose sind hohes Fieber, Kopfschmerzen und Myalgien.
Der erste Fieberanfall kann zwischen 5 - 7 Tage andauern und tritt im Intervall von ungefähr 1 - 21 Tagen mit abnehmender Anfallsdauer auf. Beim Zeckenrückfallfieber kann es zu bis zu elf Fieberanfällen kommen. Kopf-, Muskel-, und Gliederschmerzen sind zumeist nur die anfänglichen Beschwerden. Bei einem Teil der Patienten entwickelt sich im weiteren Verlauf ein kleinfleckiger Hautausschlag, mit einem Exanthem und/oder mit einem Schorf (,,tache noire) an der Zeckenbissstelle. Die rechtzeitige Erkennung dieser Krankheiten und die sofortige Einleitung einer adäquaten antibiotischen Therapie sind wichtig, weil einige Rickettsiosen (z. B. das ,,Rocky Mountain spotted fever) mit einer relevanten Morbidität und Mortalität assoziiert sind. Ohne Behandlung entwickelt sich bei einem Teil der Patienten eine erhöhte Blutungsneigung, zunehmende Bewusstseinseintrübungen und im schlimmsten Fall eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute mit oftmals tödlicher Folge. Das Zeckenrückfallfieber wird durch Antibiotika behandelt. Die rechtzeitige Erkennung dieser Krankheiten und die sofortige Einleitung einer Therapie sind wichtig, weil ohne Behandlung rund 20 % der Patienten an den Folgen der Erkrankung sterben. Aber selbst unter Therapie können noch bis zu 5 % der Patienten versterben.
Zur raschen Diagnosesicherung wird eine Rickettsien-PCR ( Polymerase Kettenreaktion) durchgeführt und wenn andere , wichtige Differenzialdiagnosen ausgeschlossen werden können wie Malaria, Meningitis, Typhus erfolgt eine Therapie mit Doxycyclin über sieben Tage.