Impfung schützt vor Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs und Tumoren des Gebärmutterhalses sind weltweit die zweithäufigste Krebsform bei Frauen.Sie entstehen durch dauerhafte Infektionen mit humanen Papillomaviren - den am häufigsten sexuell übertragenen Krankheitserregern, mit denen sich besonders Frauen unter 30 infizieren. Etwa 70 Prozent aller Zervixkarzinome gehen auf die Virus-Typen 16 und 18 zurück, gegen die seit 2007 zwei Impfstoffe vorliegen.


Papillomviren gehören zur Familie der Papovaviridae. Die Familie wird auch als Tumorvirengruppe bezeichnet. Humane Papillom-Viren und Gebärmutter-halskrebs Papillomviren sind sehr weit verbreitet und bisher sind über 100 verschiedene Typen bekannt. Sie werden durch direkten oder indirekten Hautkontakt und vornehmlich überGeschlechtsverkehr übertragen. Die Infektionsrate steigt u.a. mit der Anzahl Sexualpartner, der Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs und allfälligem Alkoholkonsum, nicht aber mit dem Nikotinkonsum. Ein besonders hohes Infektionsrisiko haben Frauen, deren Partner mehrere Sexualpartnerinnen haben. Das Virus verursacht Warzen im Haut- und Schleimhautbereich, die größtenteils gutartig sind und sich selbständig zurückbilden. Papillomviren kommen auch bei vielen Säugetieren vor und besitzen eine hohe Wirtsspezifität. Sie lassen sich mit wenigen Ausnahmen nicht auf andere Tierarten übertragen. Sie induzieren in der Regel gutartige Proliferationen des kutanen Epithels. Die Viren befallen die Basalzellen des Epithels. Viele dieser Zellen degenerieren, einige werden zu exzessivem Wachstum angeregt. Die degenerierenden Zellen synthetisieren Nach-kommenvirus, die verhornenden Zellen wachsen zu typischen Papillomen aus . Papillomviren gehören zu den onkogenen DNS-Viren.

Der Gebrauch von Kondomen ist deshalb in doppelter Hinsicht das effektivste Mittel, um sich vor Gebärmutterhalskrebs zu schützen. Denn auf diese Weise würde sowohl die Infektion mit dem Virus als auch die Wirkung des Prostaglandins aus der Samenflüssigkeit verhindert.
Die Viren befallen sogenannte Epithelzellen der Haut oder verschiedener Schleimhäute und verursachen bei den infizierten Zellen ein unkontrolliertes tumorartiges Wachstum.
Bei bis zu 70 % der männlichen Partner einer Frau, die im HPV-Screening positiv getestet wurde, besteht ebenfalls eine Infektion, die jedoch oft nur kleinste Läsionen am Penis verursacht. Männer sind sich daher der Infektion mit dem HP-Virus oft gar nicht bewusst und bemerken diese nicht. Dennoch sind sie Überträger. In seltenen Fällen können bösartige Veränderungen, auch Karzinome am Penis auftreten.

Die Impfung ist eine vorbeugende Maßnahme. Sie schützt den Körper vor einer andauernden Infektion mit den HPV Typen 16 und 18. Diese beiden Virus-Typen sind für fast dreiviertel aller Gebärmutterhalskrebsfälle verantwortlich. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Impfung fast vollständig vor einer andauernden Infektion mit HPV 16/18 schützt und damit auch vor den Krebsvorstufen und Gebärmutterhalskrebs, die durch eine Infektion verursacht werden können.

Für wen ist die Impfung geeignet?
In Deutschland wird die Impfung gegen humane Papillomviren der Typen 16 und 18 für alle Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren empfohlen. Ziel dieser Empfehlung, die die ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut ausgesprochen hat, ist die Verringerung der Neuerkrankungen an Gebärmutterhalskrebs. Aber auch Frauen, die älter als 17 Jahre sind, können von einer Impfung profitieren.

Geimpfte Frauen sind zwar erheblich weniger durch Gebärmutterhalskrebs und auch die Vorstufen gefährdet als ungeimpfte, doch besteht auch für sie kein 100-prozentiger Schutz.