25 Jahre Kampf gegen AIDS
Vor 25 Jahren wurde das HI-Virus entdeckt. Millionen Menschen haben sich weltweit seitdem mit dem Virus infiziert und sind an den Folgen der Immunschwächeerkrankung gestorben. Jährlich wird am 1.Dezember 2006 der AIDS-Opfer gedacht. Viele Organisationen gedenken aber nicht nur der zahlreichen Opfer, sondern wollen das Bewusstsein für diese Erkrankung wieder schärfen und verknüpfen mit dem Termin Forderungen an Politiker, Wissenschaftler und auch an die Gesellschaft .
Leider breitet sich AIDS trotz besserer Aufklärung weiter aus! Mehr als 39,5 Millionen Menschen sind infiziert und 2,9 Millionen Menschen sind in diesem Jahr an den Folgen von AIDS gestorben! Alleine in Afrika südlich der Sahara sind24,7 Millionen Menschen infiziert. Die Lebenserwartung ist in einigen Ländern allein aufgrund von AIDS drastisch gesunken, z.B. von früher 65 auf jetzt 40 Jahre in Namibia.
Aber auch in Deutschland ist 2006 , trotz guter Präventionsmaßnahmen, die Zahl von Neuinfektionen auf 2.700 gestiegen. Im internationalen Vergleich ist das zwar nur gering, allerdings zeigt es dass die Menschen eine mögliche Infektion mit dem HI-Virus verdrängen und auf Schutzmassnahmen verzichten.
Die Aids-Epidemie ist nicht nur ein Gesundheits-, sondern auch ein Ernährungsproblem. Darauf weist die Deutsche Welthungerhilfe anlässlich des Welt-Aids-Tages hin. Unter- und Mangelernährung erhöht das Risiko, sich mit dem HI-Virus zu infizieren. Umgekehrt verstärkt die Aidsepidemie das Hungerproblem, vor allem in ländlichen Gebieten. In Afrika hat die Aidsepidemie schwerwiegende Folgen für die landwirtschaftliche
Produktion, weil immer mehr Menschen erkranken oder sterben.
Auch bei der Behandlung einer Aidserkrankung spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. In Lesotho zum Beispiel kommt es immer häufiger vor, dass Kinder schon bei der Geburt infiziert sind oder sich beim Stillen mit dem HI-Virus anstecken. Nach dem jüngsten UNAIDS-Bericht sind in Lesotho mehr als ein Drittel aller Frauen unter 24 Jahren infiziert. In einem Projekt der Welthungerhilfe erhalten junge Mütter Multi-Vitamin-Tabletten. Zusammen mit einer gezielten medizinischen Behandlung reduziert das die Infektionsgefahr für ihre Kinder.Trotz jahrzehntelanger Forschung ist es der Wissenschaft bislang nicht gelungen, eine eliminierende Waffe mit durchschlagendem Erfolg im Kampf gegen diese Krankheit zu entwickeln.
Zwar brachte GlaxoSmithKline 1987 mit Retrovir(R) das weltweit erste HIV-Medikament auf den Markt und entwickelte mehr Medikamente gegen HIV als jedes andere Unternehmen:
1995 folgte Epivir(R), 1997 Combivir(R), 1998 Ziagen(R), 1999 Agenerase(R), 2000Trizivir(R), 2004 Telzir(R) - bis hin zu dem hochwirksamen Kombinationspräparat Kivexa(R), das seit 2005 dazu beiträgt, vielenPatienten ein längeres Leben mit dem Virus zu ermöglichen. Und auch weiterhin suchen die Forscher bei GSK nach neuen und besseren Medikamenten - wobei die zunehmende Resistenz-Bildung gegen vorhandene Medikamente zu den größten Herausforderungen zählt.
Denn leider ist die antivirale Therapie bei jahrelanger Anwendung auch mit Nebenwirkungen verbunden: Menschen, die längere Zeit den krankheitsverzögernden Medikamentencocktail einnehmen, leiden häufig unter der so genannten Lipodystrophie -- einer Fehlverteilung des Fettgewebes. Dabei verlieren die Patienten Unterhautfettgewebe vor allem im Gesicht, an Armen und Beinen sowie am Gesäß und neigen zu einer zentralen (visceralen) Fettleibigkeit.
Als Folgen kommen, neben diesen äußerlich wahrnehmbaren Symptomen, metabolische Krankheitsbilder wie Insulinresistenz, Glukosetoleranzstörungen, Diabetes mellitus, Hypertriglyzeridämie, Hypercholesterinämie, erhöhte freie Fettsäuren und niedriges HDL-Cholesterin hinzu.
Zur Vermeidung von Folgekomplikationen der Fettstoffwechselstörungen empfehlen sich allgemeine diätetische Maßnahmen und Bewegung, jedoch ist der Erfolg dieser Methoden meist nur von kurzer Dauer. Bei längerer
antiretroviraler Therapie müssen die betroffenen Patienten zusätzliche Medikamente wie Statine, Fibrate oder Wachstumshormone einnehmen. Der Körper wird mit Pharmazeutika zusätzlich belastet.
Leider gibt es bis jetzt nur die antivirale Therapie, aber es ist und bleibt unklar, ob eine antiretrovirale Therapieform eine sinnvolle Lebensverlängerung für HIV-positive Menschen ist oder sogar ein
zusätzliches lebensverkürzendes Gesundheitsrisiko darstellt.