Schützen Calcium und Vitamin D  vor Darmkrebs?


Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in den westlichen Ländern. Neben der Genetik spielen vor allem auch die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten eine entscheidende Rolle. In einer amerikanischen Studie untersuchten Forscher die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten von über 190.000 Männern und Frauen. Sie stellten einen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Calcium und Vitamin D und dem Erkrankungsrisiko für Darmkrebs fest.

Auch  in Deutschland erkranken jährlich rund 71.000 Menschen an Darmkrebs und ca. 29.000 Menschen sterben daran.  Frauen wie Männern sind dabei gleichermaßen betroffen. In der Häufigkeit rangiert Darmkrebs bei beiden Geschlechtern an zweiter Stelle, zusammengenommen ist Darmkrebs die häufigste Krebsform in Deutschland!

Das Tückische an Darmkrebs ist, dass er oft jahrelang im Darm wächst und größer wird, ohne Symptome zu verursachen. Erste Anzeichen können auch leicht mit anderen, harmlosen Beschwerden verwechselt werden. Da die Heilungschancen entscheidend davon abhängen, dass ein bösartiger Tumor so früh wie möglich entdeckt wird, sind Vorsorgeuntersuchungen bei Darmkrebs ganz besonders wichtig. Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, wie etwa häufige Verstopfung, Krämpfe oder wiederkehrender Durchfall, sollten immer durch einen Arzt abgeklärt werden. Wird bei einer Vorsorgedarmspiegelung bei einem Menschen im Alter von 50 Jahren ein Tumor gefunden, kann man davon ausgehen, dass sich dessen Vorstufe, ein so genannter Darmpolyp, bereits im Alter von 35 oder 40 Jahren gebildet hat.

Aufgrund der Beschwerdefreiheit im Anfangsstadium und somit erschwerten Diagnosestellung spielt die Vorsorge bei Darmkrebs eine entscheidende Rolle. Neben Umwelteinflüssen sind genetische Faktoren ausschlaggebend für die Entstehung dieser Erkrankung.

Sind blutsverwandte Familienmitglieder von Darmpolypen oder einem bösartigen Tumor
betroffen, so besteht auch für die Verwandten ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Eine wesentliche Rolle spielt die Ernährungsweise.

Die Studie in den USA untersuchte im Zeitraum von 1993 bis1996 rund 86.000 Männer und rund 105.000 Frauen im Alter zwischen 45 und 75 Jahren. Die ethnische Herkunft war unterschiedlich. Die Wissenschaftler
befragten die Probanden zu ihrer Ernährungsweise, zur Krankheitsgeschichte, zum Lebensstil und zur Einnahme von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten.

Die Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass es einen Zusammenhang   zwischen der Calciumaufnahme aus Lebensmitteln beziehungsweise  Supplementen und dem Erkrankungsrisiko für kolorektale Karzinome sowohl bei Männern als auch Frauen gibt. Bei Männern bestätigte sich dies ebenfalls für die Gesamtaufnahme von Vitamin D.

Ein reduziertes Erkrankungsrisiko zeigte sich auch bei Personen, die täglich viele Milchprodukte verzehrten. Bei einer unzureichenden Calciumaufnahme über die Nahrung hatten Calciumsupplemente die gleichen positiven Effekte.
Die Studie kommt  daher zu dem Schluss, dass eine erhöhte Aufnahme von Calcium, Vitamin D sowie Milchprodukten mit einem geringeren Risiko verbunden sein kann, an Darmkrebs zu erkranken.