CANDIS: Hilfe für Cannabisabhängige


Der Konsum von Cannabis ist in allen Ländern Westeuropas weit  verbreitet und   Studien belegen die starke Zunahme des Cannabiskonsums, insbesondere unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Keine Droge wird so kontrovers und  populistisch diskutiert wie Cannabis, aber die überwiegende Mehrzahl aller Cannabiskonsumenten betreiben allerdings einen eher  gelegentlichen Konsum , ohne dass gesundheitliche Folgen auftreten.

Dennoch zeigen Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungn, dass im Zusammenhang mit dem anhaltenden Konsum von Cannabis über längere Zeitraüme eine spezifische Form  der psychischen Abhängigkeit entstehen kann, da körperliche Abhängigkeit, wie sie beim Konsum von Tabak auftritt, kaum nachgewiesen werden kann.

Zeichen einer psychischen Abhängigkeit zeigen sich meist als Unruhe, Nervosität und gesteigerte Aktivität zur Beschaffung. Wer glaubt, ohne Cannabis nicht relaxen zu können, ist mit großer Wahrscheinlichkeit bereits süchtig. Je mehr sich das Leben auf die Droge ausrichtet, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Cannabisabhängigkeit vorliegt.
Auch in Europa suchen deshalb immer mehr Menschen aufgrund ihres Cannabiskonsums bei professionellen Suchteinrichtungen nach Hilfe.

Obwohl in den USA und in Australien seit Mitte der 90er Jahre empirisch überprüfte Studien zur Behandlung von Cannabisabhängigkeit durchgeführt werden, existieren in Europa bisher keine Behandlungsprogramme mit nachgewiesener Wirksamkeit. Eine Forschergruppe des Instituts für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden  will nun diese Lücke schließen und entwickelt und überprüft unter dem Namen "CANDIS" ein Behandlungsprogramm für Personen mit problematischem Cannabiskonsum http://www.candis-projekt.de.

Das CANDIS-Programm umfasst 10 Sitzungen, die sich aus drei großen Behandlungsbausteinen zusammensetzen. Während der ersten beiden Sitzungen werden die Teilnehmer in ihrer Motivation zur Beendigung ihres Cannabiskonsums gestärkt und unterstützt. Gleichzeitig wird geklärt, wie die Abhängigkeit entstanden ist. In der zweiten Phase folgt eine kognitive Verhaltenstherapie, die die Teilnehmer darauf vorbereitet, völlig konsumfrei zu werden. Es werden den Teilnehmern außerdem Strategien für den Umgang mit Risikosituationen beigebracht, ebenso wie Bewältigungstechniken, die angewendet werden können, wenn das Verlangen zum Cannabiskonsum besonders stark ist. In der letzten Phase werden die Teilnehmer mittels eines Problemlösungstrainings bei der Bewältigung ihrer Schwierigkeiten unterstützt. Darüber hinaus werden Strategien für den Umgang mit anderen psychischen Beschwerden vermittelt.

Das CANDIS-Programm soll Jugendliche ab 16 und jungen Erwachsenen, die regelmäßig Cannabis konsumieren, dabei unterstützen den Konsum aufzugeben.Die Effektivität des Programms soll 2006 an etwa 210 Teilnehmer mit problematischen Konsumverhalten getestet werden. 2007 werden die Ergebnisse dann ausgewertet und beurteilt, ob sich das Programm für eine breite Anwendung eignet. Das Behandlungsprogramm wurde in den USA unter dem Namen 'Marihuana Treatment Project' bereits erprobt und hat sich als sehr wirksam erwiesen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung http://www.bmbf.de gefördert, die Therapie ist daher kostenlos.

Fairerweise muss man auch zugeben, dass das Rauchen von Cannabis weniger wahrscheinlich eine Krebserkrankung auslöst, als das Rauchen von Tabak. Trotz der chemischen Ähnlichkeit wirkt Tabak stärker krebserregend, denn das Nikotin aktiviert krebserregende Bestandteile.Auch ist längst bewiesen,dass eine Cannabis ähnliche im Gehirn natürlich produzierte Substanz dem Körper bei der Schmerzlinderung hilft und dem Wirkstoff werden noch andere,vielfältige therapeutische Vorteile zugeschrieben. So kann die Droge die spastische Muskellähmung bei Multiple-Sklerose-Patienten erleichtern, den Appetit von Aids-Patienten wiederherstellen und als Schmerz- und Anti-Brechmittel bei Krebspatienten fungieren, die sich gerade einer Chemotherapie unterziehen- also Eigenschaften, die man den "erlaubten Drogen" Tabak und Alkohol nicht gerade zuschreiben kann!

Ein paar statistische Daten am Rande:

§31a BTMG erlaubt es bei Drogenbesitz in geringen Mengen für den Eigenbedarf von einer Strafverfolgung abzusehen- aber es existieren in den Bundesländern keine einheitlichen Mengenangaben und Grenzwerte, was man unter geringfügiger Menge zu verstehen hat.

Das Cannabisverbot funktionniert nicht: trotz schwieriger Beschaffung nehmen genauso viele Deutsche wie Niederländer Cannabis -wo der Cannabiskonssum seit 26 Jahren toleriert wird!

3,5 Mio Deutsche haben trotz Verbot Cannabiserfahrung und man sieht dass das Gesetz der gesellschaftlichen Entwicklung in keinster Weise Rechnung tragen kann - denn Verbote zeigen keine präventive Wirkung