Akute Bronchitis- wann Antibiotika?

Die Medikation von Antibiotika zur Therapie der akuten Bronchitis ist auch bei Patienten ohne Grund- oder Risikoerkrankungen noch immer weit verbreitet. Doch zu Unrecht: Eine Studie hat gezeigt, dass sich keine signifikanten Unterschiede in Hinblick auf die Dauer der Erkrankung, auf die Dauer eines eitrigen Auswurfes und auf die Dauer des Hustens zwischen mit Antibiotika behandelten und unbehandelten Patienten feststellen ließen. Unter Berücksichtigung aller relevanten Parameter ergab sich nur ein Vorteil von einem halben Tag weniger Husten und Auswurf unter Antibiotikabehandlung! Warum also bei sonst gesunden Menschen mit Kanonen auf Spatzen schießen und Resistenzen züchten?

Die Resistenzentwicklung von Mikroorganismen hängt eng mit der großzügigen Verschreibungshäufigkeit von Antibiotika zusammen. In den U.S.A. werden z.B. 75% der in der Praxis verordneten Antibiotika bei Atemwegserkrankungen eingesetzt. Auch bei Erkrankungen, die durch eine Infektion mit Viren entstanden sind, werden häufig und vollkommen nutzlos Antibiotika verordnet. Auch die Patienten sind nicht ganz schuldlos an dieser Situation, denn sie haben eine Erwartungshaltung an den Arzt, die dieser zu befriedigen sucht. Sinnvoll ist der Einsatz von Antibiotika bei einer akuten, bakteriellen Bronchitis nur bei folgenden Patientengruppen: Säuglinge, Kinder mit Vorerkrankungen der Lunge, Herzfehlern oder Abwehrschwäche, ältere Patienten und Patienten mit schweren Herz-, Lungen-Nieren oder Lebererkrankungen, sowie alle immungeschwächten Personen. 

 Bei  Patienten ohne Risikofaktoren  sollten vor der Antibiotika-Keule erst andere Therapien ausgeschöpft werden. Phytotherapeutika aus Pflanzenextrakten mit antimikrobiellen Eigenschaften bieten sich als nebenwirkungsarme, aber wirksame Therapie an.

Besonders gute antiseptische, entzündungshemmende und sekretionsfördernde Eigenschaften sind dem Cineol, das aus Eukalyptusöl gewonnen wird, zuzuschreiben. Unter Cineol-haltigen Arzneimitteln( z.B.Soledum) bessern sich alle klinischen Symptome nachhaltig.