Grillzeit - Hochsaison für Brandwunden
Leichtsinn und Unachtsamkeit beim Grillen führen oft zu schweren Verbrennungen.Besonders Kinder, die sich gerne in der Nähe der Grillstelle aufhalten, sind in erster Linie gefährdet.Falls ein Unfall passiert ist, sollte man die wichtigsten Erstmaßnahmen parat haben:
Wenn möglich, soll als erstes die Kleidung vorsichtig von der verbrannten Haut entfernt werden, um dann sofort mit kühlem Wasser die Brandwunde zu spülen.Kühles Wasser bremst die Ausdehnung der Hitzeläsion, darf jedoch nicht kälter als 16 Grad Celsius sein und sollte bei großflächigen Verbrennungen nicht länger als 15 Minuten angewandt werden. Sonst droht vor allem bei Kindern eine Unterkühlung! Kaltes Wasser lindert die Schmerzen und verrringert die Ödembildung.Nach dem Spülen sollte man die Wunden nur mit reinen, trockenen Leinentüchern abdecken.Auch sollte man den Patienten sofort Schmermittel verabreichen, wobei peripher wirksame Analgetika wie z.B. Ibuprofen sinnvoll sind.Aspirin ist für Kinder nicht geignet!
Brandsalben dürfen bei frischen Wunden nicht aufgetragen werden, denn das enthaltene Öl wirkt wie eine Isolierschicht und die darunter liegende Haut kann die Wärme nicht abgeben und wird umso stärker geschädigt. Brandgele dürfen erst nach einigen Stunden aufgetragen werden! Auch Antibiotikacremes haben auf frischen Brandwunden nichts zu suchen, da Brandwunden in den ersten 24 stunden als steril anzusehen sind.
Kleinere Verbrennungen ersten und zweiten Grades mit lokalem Ödem und Blasenbildung sind ohne Klinikaufenthalt behandelbar.Patienten mit großflächigen und höhergradigen Verbrennungen sollten sofort in eine Klinik - wenn möglich mit einer Spezialabteilung für Brandverletzungen- überwiesen werden, um ein Verbrennungstrauma wie Multiorganversgen oder Schock zu vermeiden.