Im Sommer besonders lästig- bakterielle Vaginosen
Scheideninfektionen treten sehr häufig auf und sind auch meist Ursache für den sehr unangenehmen Ausfluss oder Fluor vaginalis. Besonders belastend ist der oft strenge Geruch, der durch eine veränderte Keimflora entsteht. Was ist die Ursache dieser oft hartnäckigen Scheideninfektionen und wie kann man sie verhindern?
Bakterielle Scheideninfektionen werden durch den Geschlechtsverkehr zweifelsfrei begünstigt, sind aber meist nicht der Auslöser, wie man vermutet könnte. Eine medikamentöse Partnerbehandlung erübrigt sich deshalb in den meisten Fällen. Es ist noch ungeklärt, unter welchen Umständen es zu einer pathogenen Milieuveränderung in der Scheide kommen kann. Da viele Frauen häufig an immer wiederkehrenden Rezidiven leiden, nimmt man an, dass die normale Scheidenflora mit protektiv wirkenden Lactobazillen nur ungenügend aufgebaut werden kann. Bakterielle Vaginosen sind aber sehr leicht festzustellen:
- grau-gelblich-weißer Ausfluss
- unangenehmer Geruch aus der Scheide
- pH-Wert> 4,5 im vaginalen Ausfluss
- Anstieg pathogener Keime in der Scheide ( Anlegen von Bakterienkultur)
Häufig tritt die bakterielle Vaginose auch im Zusammenhang mit anderen Infektionen auf: Trichomoniasis, Gonorrhoe, Pilzinfektion, Chlamydieinfektionen. Die bakterielle Vaginose stellt vor allem einen wesentlichen Risikofaktor für aufsteigende Infektionen dar und besonders in der Schwangerschaft kann sie zu Frühgeburten und vorzeitigem Blasensprung führen. Deshalb sollte Frau bei starkem Ausfluss selbst ein vaginales pH-Wert -Screening durchführen: Mit Hilfe des Care Plan-VpH-Testhandschuhes kann man den pH-Wert in der Scheide überprüfen und sofort das Ergebnis ablesen: Bei Werten unter 5 sollte man einen Arzt kontaktieren um eine entsprechende Therapie einzuleiten.
Als Therapie der Wahl gilt nach wie vor eine Behandlung mit Metronidazol, wobei die Behandlung oral und nicht lokal erfolgen sollte. Die lokale Behandlung mit Joghurt, Milchsäure, Östrogenen oder Döderlein- Flora können die Häufigkeit von Rezidiven oder Reinfektionen positiv beeinflussen, aber der wissenschaftliche Nachweis fehlt bislang.