Männlich, niedriger sozialer Status, Raucher und dick:Voraussetzungen ,um schnell zu altern
Ein niedriger sozialer Status kann Alterungsprozesse um ca.7 Jahre beschleunigen fanden Wissenschaftler aus den U.S.A.und Großbritannien. Sie analysierten die sog.Telomere-Teilstücke der DNA-, die mit dem Alterungsprozess korrelieren. Im Laufe der Zeit werden die Telomeren immer kürzer, was dann zu unvollständigen Zellreparaturen führt, so dass die Zellen immer anfälliger für Schäden werden.
Bei jeder Zellteilung teilen sich auch die Chromosomen und im günstigsten Fall sollte jedes Chromosom ein exactes Duplikat produzieren. Telomere sind zu Beginn eines DNA-Stranges als eine Art Schutzkappe plaziert. Bei jeder Zellteilung verkürzen sich die Telomere, da sie nicht mitkopiert und damit verloren gehen. Auf diese Weise verkürzen sich die Telomere unaufhaltsam, bis die DNA ungeschützt vorliegt.Durch die Verkürzung wird das Chromosom instabil und bietet Angriffsflächen für freie Radikale. Eiweissstrukturen werden geschädigt, DNA -Schäden treten auf und es kommt zur Produktion von Kollagenosen und Enzymen, die Entzündungsreaktionen stimulieren. Die Zelle kann sich nicht mehr teilen und stirbt. Bei Frauen, die länger als Männer leben, waren die Telomere um 3,5 Prozent länger als bei Männern des selben Alters.
Bei der Geburt bestehen die so genannten Telomere am Ende der Chromosomen aus mehreren tausend Bausteinen. Im Lauf des Lebens verkürzen sie sich jedoch bei jeder Zellteilung. Unterschreiten sie eine bestimmte Länge, geht bei der nächsten Teilung wichtige genetische Information verloren und die Zelle stirbt. Die Länge der Telomere kann demnach als Marker für das Alter einer Zelle betrachtet werden. Es ist bekannt, dass Organe unterschiedlich schnell altern, wobei unter Alterung eine limitierte Teilungsfähigkeit der Zellen bis hin zum Zelltod zu verstehen ist. Junge Zellen können sich teilen und reproduzieren, alte Zellen verlieren diese Fähigkeit. In Zellen, die sich sehr häufig teilen müssen, wie beispielsweise Knochenmarkstammzellen oder auch Immunzellen, ergänzt das Enzym Telomerase nach jeder Teilung das fehlende Stück, so dass sich diese Zellen sehr viel häufiger teilen können als andere Körperzellen.
Um herauszufinden, ob die Telomere an der bereits früher beobachteten Wirkung von Stress auf Immunsystem und Alterungsprozesse eine Rolle spielen, analysierten Wissenschafzler die Telomerlänge, die Aktivität der Telomerase und die Menge aggressiver freier Radikale, die ebenfalls mit dem Altern in Verbindung gebracht werden an 58 Frauen. Stress beeinflusste alle drei Faktoren, entdeckten die Wissenschaftler: Je mehr Stress die Frauen in ihrem Alltag erlebten und je länger diese Belastung schon andauerte, desto kürzer waren ihre Telomere, desto weniger aktiv war die Telomerase und desto mehr freie Radikale bildeten ihre Zellen.
Bei den Frauen mit dem höchsten Stressniveau waren die Telomere so stark verkürzt, dass ihre Zellen biologisch betrachtet etwa zehn Jahre älter waren als die von Frauen mit wenig Stress. Die Forscher vermuten, dass eine erhöhte Produktion von Stresshormonen die Bildung der freien Radikale verstärkt und diese wiederum die Telomerase schädigen. Diese beschleunigte zelluläre Alterung sei wahrscheinlich auch der Grund, warum bei Menschen mit Stress Krankheiten wie Herzprobleme und Immunschwächen häufiger auftreten als bei anderen.