Noch mehr Diabetiker durch neue Diagnosekriterien?
Fast könnte man meinen, die WHO wolle durch Empfehlung verfeinerter Diagnoserichtlinien die Zahl der Diabetiker künstlich hochtreiben. Fakt ist jedoch, daß bei vielen Typ-2 Diabetikern die Erkrankung zu spät erkannt wird und erst bei Auftreten von Sekundärerkrankungen diagnostiziert wird. Unbehandelter Diabetes hat jedoch gravierende Spätfolgen: Bluthochdruck, Netzhautveränderungen, Nierenschädigungen, Fettstoffwechselstörungen, Nervenstörungen, koronare Herzkrankheit, diabetischer Fuß und Schlaganfall.Es ist also enorm wichtig, Diabetiker zu erkennen und zu behandeln , bevor Komplikationen auftreten.
Welche Anzeichen deuten auf eine diabetische
Stoffwechselstörung hin?
Ausgeprägter Durst oder übermäßige
Harnausscheidung sind typische Symptome für einen Typ-2-Diabetes.
Viele Patienten haben aber keine Symptome
und deshalb muß beim Hausarzt eine regelmäßige Blutzuckerkontrolle
durchgeführt werden -vor allem wenn man zu Übergewicht neigt
und keinerlei sportliche Aktivitäten betreibt.
Empfehlenswert ist neben der Nüchternblutzuckerbestimmung,
die Durchführung eines oralen Glucosetoleranztestes, denn mit diesem
Belastungstest wird das gesamte System auf die Probe gestellt.
Der Grenzwert für Nüchternblutzucker
sollte nicht mehr mit 140 mg/dl festgesetzt werden(alter Wert), sondern
liegt nach den neuen Richtlinien bei 126 mg/dl.
Werden diese 126 mg/dl überschritten,
sollte auf jeden Fall der Glucosetoleranztest durchgeführt werden,
um die Diagnose abzusichern.
Als erste Therapiemaßnahmen bei
erhöhten Blutzuckerwerten gelten Diät und Bewegung/ Ausdauersport.
Erst wenn diese Maßnahmen nichts nützen, ist eine medikamentöse
Behandlung erforderlich. Auch hat der Diabetiker einen erhöhten Vitami-C-Bedarf,
denn er weist um 30 % niedrigere Vitamin-C-Werte im Blut auf, als Gesunde.Vitamin
-C schützt aber die Gefäße vor Endothelschädigungen
und sollte deshalb in ausreichender Menge zugeührt werden: 500
mg bis 1000 mg pro Tag, am besten durch Einnahme eines hochdosierten
Retardpräparates.
Neue Medikamente machen aber auch die
Diabetes-Therapie einfacher und flexibel: Die sog. prandialen Glucose-Regulatoren-
Repaglinide- wirken als kurzfristiger Beta-Zell-Stimulatoren.
Die Freisetzung von Insulin beginnt innerhalb von 10 Minuten und hält
nur kurze Zeit an- im Gegensatz zum altbekannten Glibenclamid. Das bedeutet,
daß die Tablette unmittelbar vor der Mahlzeit eingenommen werden
kann. Fällt eine Mahlzeit aus, wird auch keine Tablette genommen und
es kommt trotzdem nicht zur gefürchteten Hypoglykämie.