Pankreasinsuffizienz bei Diabetikern

Es ist bekannt, dass ca.30% aller Patienten mit chronischer Pankreatitis einen sekundären Diabetes entwickeln, d.h. die Insulin-produzierenden B-Zellen werden geschädigt.Aber auch ein Diabetes kann umgekehrt die exokrine Funktion des Pankreas negativ beeinflussen und Störungen verursachen, so dass es zu Problemen bei der Verstoffwechselung der Nahrung kommt. Es gilt die Faustregel: je älter der Diabetes, desto wahrscheinlicher die Pankreasinsuffizienz.
Bleibt aber die Pankreasinsuffizienz  längere Zeit unbehandelt, so stellen sich zunehmend Mangelzustände ein, da die Nährstoffe nur unzureichend aufgeschlüsselt werden können. Da die Pankreasinsuffizienz bei Diabetikern  klinisch nicht auffällig verläuft oder von der Diabetesproblematik überdeckt wird, wurde dieser Erkrankung nur in seltenen Fällen Rechnung getragen.
Dabei lässt sich die Diagnose durch einen einfachen Screening-Test / Stuhlprobe) abklären.

Welche Wechselwirkungen bestehen eigentlich zwischen der endokrinen ( Insulinproduktion) und der exokrinen ( Bereitstellung von Verdauungsenzymen) Pankreasfunktion?
Man weiß, dass die beiden unterschiedlichen Funktionen des Pankreas in einer gegenseitigen Wechselwirkung stehen.
Produzieren die Inselzellen zuwenig Insulin, werden auch die exokrinen Zellen weniger stimuliert. Ebenso führt eine Schädigung des exokrinen Gewebes( chronische Pankreatitis) zu einer Störung der Inselzellen.
Bei einer Pankreas -Insuffizienz kommt es vor allem zu einer Malabsorption von Eiweiß und Fetten, begleitet von einem Mangel von fettlöslichen Vitaminen. Des weiteren stellen sich auch Mineralstoffmangel und Kalziumverlust ein.
Wie stellt man eine Pankreas -Insuffizienz fest? Der Elastase-1-Test ist ein sehr gutes und einfaches Screeninginstrument.
Es genügt eine erbsengroße Stuhlprobe, um die Pankreaselastase zu bestimmen.
Behandelt  wird eine Pankreasinsuffizienz mit Enzympräparaten. Standardgabe ist eine Dosis zwischen 20.000 und 40.000 Einheiten Lipase pro Mahlzeit. Es empfehlen sich heute säurestabile Mikropellets, die erst ihre volle Wirkung im Dünndarm entfalten.
Wann sollte nun die Pankreasfunktion getestet werden?
 
Bei Diabetikern mit Gewichtsverlust 
bei Fettstuhl oder breiigen Stühlen 
bei schlecht geführten Diabetikern 
bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes 
bei sehr schlanken Typ-2-Diabetikern