Toskanavirus und Maltafieber: Souvenir vom Mittelmeer

Jeder bringt die Mittelmeerländer eigentlich nur mit schönen Dingen in Verbindung und
Krankheiten gehören nicht unbedingt dazu! Wer weiß schon, dass das Toskanavirus ein Virus aus der Gruppe der Sandfliegen- Fiebererkrankungen ist? Es ist der häufigste Erreger viraler Hirnhautentzündungen und kommt in verschiedenen Regionen des Mittelmeeres vor! Diese Gruppe von Viren wird von Sandfliegen übertragen und ist eine häufige Ursache von Meningitis bei Touristen! Ähnliche Symptome hat das Maltafieber, das durch ein Stäbchenbakterium- Brucella melitensis- hervorgerufen wird.

Toskanavirus-Meningitis:
Die Patienten klagen meist ein paar Tage nach der Rückkehr von einem Mittelmeerurlaub über allgemeine Schwäche, starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Nackensteifigkeit. Sollten diese Symptome vorliegen und noch dazu starkes Fieber auftreten, so handelt es sich nicht um eine Unpässlichkeit aufgrund des Klimawechsels, sondern es sind typische Zeichen für eine Meningitis. Es muss unbedingt ein Arzt oder eine Klinik aufgesucht werden! Wer sich längere Zeit im Mittelmeergebiet aufhält und immer von vielen Insekten gestochen wird, muss auch mit Stichen von Sandfliegen rechnen. Sandfliegen stechen ausschließlich in der Nacht, wobei die Stiche zuerst nicht zu spüren sind. Allerdings entwickeln sich in den nächsten Tagen stark juckende Quaddeln. Natürlich führt nicht jeder Stich zu einer Infektion, aber  man sollte lieber Vorsorge durch Einreiben mit erprobten Repellentien treffen.
Die Erkrankung dauert ungefähr zehn bis vierzehn Tage an und ist gutartig. Sie hinterlässt keine neurologischen Schäden und mikrobiologische- serologische Untersuchungen sind ohne Befund.
Maltafieber:
Dies Erkrankung ist charakterisiert durch akutes Fieber, oft begleitet von Fieberschüben, Schwäche und Schweißausbrüchen. Zusätzlich kann es je nach Organbefall zu Zahnfleischbluten, Kopfschmerzen, Diarrhoe, Arthritis und sogar  zu Meningoencephalitis kommen. Wird diese Erkrankung nicht mit Antibiotika therapiert können auch noch 20 Jahre nach einer Infektion Spätschäden auftreten. Diese Brucellose tritt in den Mittelmeerländern noch immer endemisch auf. Die Infektion wird durch direkten Kontakt mit Ausscheidungs- produkten infizierter Schafe und Ziegen übertragen. Weitere Ansteckungsquelle ist der Genuss von frischen, nicht pasteurisierten Milchprodukten solcher Tiere.
Achtung: Rohmilchprodukte, wie frischer Schafs- oder Ziegenkäse ( in Malta: "gbejniets") können infiziert sein!
Inkubationszeit: ein bis fünf Wochen
Die Dauer der Krankheit kann mehrere Monate bis Jahre dauern.
Der Erreger lässt sich im Blut nachweisen.
Nach dem Bundesseuchengesetz ist die Erkrankung an Brucellose meldepflichtig!