Magenkrebs - noch immer einer der häufigsten Tumorerkrankungen
Obwohl Sterblichkeit und Gesamthäufigkeit
dieses Tumors kontinuierlich abnehmen, ist Magenkrebs in Deutschland bei
Männern die dritthäufigste und bei Frauen sogar die zweithäufigste,
bösartige Geschwulsterkrankung.
Das Hauptproblem von Magenkrebs ist die
schlechte Früherkennung. Viele Beschwerden wie z.B.Völlegefühl,
Oberbauchbeschwerden, Magen/ Darmblutungen, starker Mundgeruch sind uncharakteristisch
für Magenkarzinome und werden häufig bagatellisiert oder lange
Zeit ignoriert. Durch eine frühzeitige Magenspiegelung
auch bei uncharakteristischen Beschwerden könnte jedes zweite Magenfrühkarzinom
erkannt werden!
Die einzige Behandlung des Magenkarzinoms
ist die Operation, bei der das erkrankte Gewebe und eventuell befallene
Lympfgefäße entfernt werden. Während bösartige Geschwulste
in der unteren Magenhälfte abgenommen haben, kommen sie immer häufiger
in der oberen Magenhälfte vor. Chemotherapie und Strahlenbehandlung
sind als alleinige Therapie wirkungslos, verhindern aber nach einer Operation
die Tumorausbreitung über die Lymphgefäße.
Oft wird in Expertenkreisen die Frage
diskutiert, ob das Magenkarzinom eine Infektionskrankheit ist.Besonders
der Magenkeim Helicobacter pylori steht in
Verdacht, Magenkrebs auszulösen. Ein ursächlicher Zusammenhang
konnte allerdings nicht nachgewiesen werden, und vermutlich ist das Bakterium
nur einer von vielen Faktoren, der unter günstigen Bedingungen Magenkrebs
mitauslösen, aber nicht verursachen kann.
Die gleiche Unsicherheit findet sich auch
bei anderen, möglicherweise wichtigen Auslösefaktoren:
Konservierungsmittel beim Verzehr geräucherter
oder gepökelter Nahrungsmittel, starker Salzverbrauch oder Zigarettenkonsum
wirken sicher schädigend auf den Magen. Ein Weglassen dieser Noxen
bedeutet aber leider nicht, daß man von Magenkrebs verschont bleibt!
Häufigkeit BRD | 3.Häufigstes Karzinom beim Mann, 2.häufigstes bei der Frau |
weltweit | mit Lungenkrebs der häufigste Tumor |
Altersgipfel | 55-70 Jahre |
Geschlecht | Männer : Frauen =1,5:1 |
Auftreten | bes.Japan, Südosteuropa, Südamerika
( Rauchen verbreitet!) Deutschland: Im Süden häufiger als im Norden |
Spontanverlauf | ungünstig |
Metastasen | Leber 57%
Lunge 28% Nebenniere 22% Bauchfell 15% Nieren 8% Eierstöcke 5% Skelett 4% |
Diagnose | meist erst im fortgeschrittenem Stadium |
Risikofaktoren | chronische Gastritis, Magenoperationen, erblich-familiäre Belastung, Umweltfaktoren, Rauchen, Mangel an frischem Obst und Gemüse |
Prognose | unbehandelt: sehr schlecht
frühe Stadien: 60- 70 % fortgeschritten: 20- 0% |